Heute bei der Saisoneröffnung wurde es offiziell verkündet. Der FC Bayern München verliert in Bastian Schweinsteiger eine lebende Legende, den 30-jährigen „Sechser“ zieht es für kolportierte 20 Millionen Euro Ablöse zu Manchester United in die Premier League.
„Basti Fantasti“ verdient beim englischen Rekordmeister zukünftig 13 Millionen per annum – er unterschrieb einen Dreijahresvertrag. Er folgt damit auch Ex Bayner Trainer Louis van Gaal, der ihn zu Bayern-Zeiten auf der Sechser-Position zu einem Weltklasse-Spieler formte.
WM – Legende Schweinsteiger
Im letzten Jahr feiert Schweinsteiger mit dem WM-Titel in Rio de Janeiro seinen bisher größten Triumph. In den Köpfen der Deutschen ist insbesondere er, als „blutender Leader“ der WM-Truppe gegen Argentinien, im Gedächtnis geblieben. Nicht WM-Torschütze Mario Götze, WM Rekordtorschütze Miroslav Klose oder gar WM – Kapitän Phillip Lahm. Nein, Schweinsteiger mit seiner Hingabe, Leidenschaft aber auch seiner Empathie, als er die ausscheidenden Brasilianer und Argentinier tröstete, wurde Sinnbild für den vierten Stern.
Lahm triffts „am härtesten“
Mit 16 spielten sie das erste Mal zusammen: bis heute! Bayern – Kapitän Lahm war die Enttäuschung im Fernsehinterview extrem anzumerken. Nach 14 gemeinsamen Jahren entschied sich „Schweini“ anders als Lahm für eine neue Herausforderung mit Auslands-Erfahrung in Manchester. Er wird fürstlich entlohnt, aber der sportliche Reiz dürfte Schweinsteiger zu diesem Entschluss getrieben haben.
Die Stimmen zum Wechsel von Bastian Schweinsteiger zu ManUnited (Quelle: sport1.de):
Manuel Neuer:
Das ist die Sache von Basti, da kann man ihn auch nicht umstimmen. Ich habe vorher nochmal mit ihm geschrieben. Das ist in trockenen Tüchern. Das ist natürlich schade für uns. Ich bin ein Freund von ihm, wünsche ihm nur das Beste und hoffe, dass er dort Fuß fasst und sich wohl fühlt.“
Philipp Lahm:
„Schade, dass sich unsere Wege nun trennen, wir haben so viel zusammen erleb. Es ist einfach Schade. Wir haben mit 16 Jahren das erste Mal zusammen Fußball gespielt. Er wird uns fehlen. Wenn man ihn kennt, weiß man, dass er immer Herausforderungen sucht. Aber man muss diese Entscheidung akzeptieren.“
Thomas Müller:
„Komisch, dass Basti weg ist. Er hat Sensationelles für den Verein geleistet. Das wird man ihm hier nicht so schnell vergessen. Ich wünsche ihm viel Glück. Aber so ist das Fußballgeschäft.“
Robert Lewandowski:
„Das ist schade für uns. Ich kann nur sagen: Viel Glück. Schade, dass er nicht mehr dabei ist.“
Joachim Löw:
„Basti ist ein absoluter Leader und Weltklassespieler, der jeder Mannschaft seinen Stempel aufdrücken kann, selbstverständlich auch Manchester United. Er kennt Louis van Gaal, der ihn unbedingt haben wollte, das sind gute Voraussetzungen. Ich bin davon überzeugt, dass der neue Reiz der Premier League Basti gut tun wird, ich weiß von ihm, dass er noch große Ambitionen und Ziele hat. Er wird sich der neuen Herausforderung in England so stellen, wie wir ihn kennen: mit Hingabe und hoch motiviert. Ich verspreche mir davon bei ihm auch einen weiteren Schub und Ansporn, auch in Hinblick auf die Europameisterschaft in Frankreich, bei der wir auf ihn setzen und er die Nationalmannschaft anführen soll. Für den FC Bayern und die Bundesliga ist sein Weggang ohne Frage ein Verlust.“
Oliver Bierhoff :
„Ich kann gut verstehen, dass Basti seiner großartigen Karriere auch noch ein Kapitel in der Premier League hinzufügen möchte. Manchester United ist wie der FC Bayern ein Weltklub. Die Engländer können sich auf ihn freuen, einer wie Basti, der von seiner Leidenschaft lebt, wird sich dort schnell einfügen. Ich sehe eine Auslandserfahrung grundsätzlich immer positiv, der Blick über den Tellerrand bringt einen immer voran, nicht nur als Sportler, sondern auch als Persönlichkeit. Dass Basti noch einmal einen solchen Schritt macht, zeugt von seinem großen Antrieb, noch viel erreichen zu wollen.“
Karl-Heinz Rummenigge:
„Wir haben uns in großer Freundschaft verabschiedet. Wir haben versucht, ihn zu überzeugen, bei Bayern München zu bleiben, aber er möchte einfach am Ende seiner Karriere noch einmal was Neues machen. Die neue Aufgabe wird ihm gut tun – auf und außerhalb des Platzes. Und davon wird auch die Nationalmannschaft profitieren. Dass er vor dem Trainer geflüchtet ist, kann man total vergessen. Bastian ist ein wunderbarer Mensch. Wenn er Lust hat, beim FC Bayern eine zweite Karriere zu starten, steht die Tür für ihn auf“
Matthias Sammer:
„Bastian ist jetzt schon eine Ikone. Aber wir haben in Qualität und Quantität eine hervorragende Mannschaft mit einer sehr guten und gesunden Altersstruktur. Wir werden uns in aller Ruhe überlegen: Ist noch etwas zu tun? Basti ist nicht 1:1 zu ersetzen in seiner Persönlichkeit, aber wir haben eine sehr gute Struktur und Mischung. Ich habe nicht den Eindruck, dass wir (auf dem Transfermarkt, d.Red.) noch einmal etwas Außergewöhnliches machen müssen.“
Hans-Jörg Butt (ehemaliger Bayern-Profi):
„Basti steht für den FC Bayern, ist eine absolute Identifikationsfigur. Ich verstehe ihn aber auch, dass er noch einmal eine so große Herausforderung annimmt. Ich selber habe auch einmal ein Jahr im Ausland zugebracht – das bringt einen auch persönlich weiter.“