Sprüche von Sepp Blatter

Grotesk, realitätsfremd und fernab jedweder Neutralität und Emotionalität, so wirkt Noch FIFA-Chef Sepp Blatter. Mehrere TV Reportagen und Investigativjournalisten entlarvten den Fußballweltverband FIFA bereits als „korruptes Konstrukt“, doch der 79-jährige Blatter wirkte lange Zeit nicht unbedingt amtsmüde.

Erst auf den zunehmenden Druck von Medien, Sponsoren und rechtlicher Organisationen beugte sich Blatter vor wenigen Monaten und kündigte seine Amtsniederlegung an, um Sie wenige Tage später wieder weiter hinauszuzögern.

Jeder seine Auftritte ist eine Inszenierung, Blatter fühlt sich sichtbar pudelwohl auf der Sonnenseite des Fußballbusiness, die Schattenseiten seiner zu verantworteten FIFA blendet er aus oder lässt sie unkommentiert. Manchmal scheint es als hätte der Schweizer einfach den Boden unter seinen Füßen verloren. Wie man zu der Annahme gelangen kann, lest selber.

Die besten, absurdesten und surrealsten SPRÜCHE von Sepp Blatter (Quelle: welt.de):

• „Wir sollten uns fragen, ob unser Spiel eines Tages auf einem anderen Planeten gespielt wird. Warum nicht? Wir hätten dann nicht nur eine Weltmeisterschaft, sondern interplanetare Wettbewerbe. Warum nicht?“, schwadronierte Joseph Blatter kurz vor der Fußball-WM 2014. Er meinte es ernst.


• „Krise? Was ist eine Krise? Wir haben lediglich Schwierigkeiten.“, rief Blatter 2011, als sich seine Fifa (wieder mal) von schweren Korruptionsvorwürfen umtost sah.


• „Du und das Lenkungskomitee verdienen fünf Sterne!“ So antichambrierte Blatter Ende April 2015 bei einem Treffen mit Russlands Staatspräsident Wladimir Putin. Dass der und sein Land international scharf kritisiert werden, ficht Blatter nicht an: „Einige Leute wollten, dass wir Russland die WM entziehen. Darauf kann ich nur eine Antwort geben: Wir kümmern uns um den Fußball und lassen es nicht zu, dass sich die Politik einmischt.“


• Andererseits: von wegen, der Fußball wäre unpolitisch! „Durch den Fußball werden alle bessere Menschen“, behauptet Blatter. Denn: „Wo Fußball gespielt wird, wird nicht gekämpft. Wenn also alle Menschen Fußball spielen würden, gäbe es keine Kriege. Aber es spielen nicht alle Fußball.“


• Na, und wer ist nun die Nummer eins auf dem Planeten? „Sieht man davon ab, dass jeder Chinese Tischtennis spielt, ist Fußball das größte Spiel der Welt.“


• „Die Brasilianer, das sind Artisten, das sind Tänzer. Was die machen, kann man mit noch so vielen Lockerungsübungen nicht lernen.“


• Und so kann sich ein Lamento über abtrünnige Mitarbeiter des Schweizers anhören: „Ich, der Oberwalliser Bergler, bin in meiner Gutgläubigkeit schlimm enttäuscht worden.“


• „Lassen wir Frauen doch in anderen Tenüs spielen als Männer.“ Blatter im Interview mit der Schweizer Boulevardzeitung Sonntagsblick zur Idee, Fußballerinnen künftig in engeren Shorts spielen zu lassen.


• „Ich bin der Präsident derjenigen, die mehr Mühe hatten, im internationalen Konzert mitzuspielen. Also wenn man so will, bin ich der Präsident der Kleinen.“ Blatter im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf die Frage, was die Menschen über den Fifa-Präsidenten sagen sollen.


• „Wenn wir Probleme haben in der Familie, dann lösen wir die Probleme in der Familie und gehen nicht zu einer fremden Familie.“ Blatter in der Reportage The Untouchable, im Rahmen des vierteiligen Filmprojekts The Beautiful Game.


• „Das ungeborene Kind im Mutterleib boxt nicht mit den Händen, es benutzt nicht den Kopf – es kickt.“ Blatter bei einem Kongress in München über die Beziehungen zwischen der Rundheit des Balls und der Rundheit des Bauches einer schwangeren Frau.


• „Wir haben festgestellt, dass der Fußball mehr Anhänger hat als die katholische Kirche.“ Blatter nach einer Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan.


• „Die Fifa ist durch die positiven Emotionen, die der Fußball auslöst, einflussreicher als jedes Land der Erde und jede Religion.“ Was ist dann der Fifa-Chef? Blatter in einem Interview mit der Zürcher SonntagsZeitung


• „Weil dies die Mehrheit der Verbände will. Mein Vater sagte immer: Ausruhen kannst du auf dem Friedhof.“ Blatter im gleichen Interview auf die Frage, warum er mit 79 Jahren erneut Fifa-Präsident werden will


• „Ich würde nicht sagen, dass der Frauenfußball mein Baby ist, aber ich verstehe mich ein bisschen als der Godfather der Organisation des Frauenfußballs.“ Blatter im Interview mit BBC. Was er damit meinte, ließ er offen. Ein Godfather ist – im religiösen Sinn – der Pate eines Täuflings. Er kann aber auch – Abteilung organisierte Kriminalität – ein Mafiaboss sein.

Vor wenigen Tagen ein weiterer Höhepunkt des Kuriositätenkabinetts. Ein englischer Comedian bewirft den FIFA Chef mit Geldscheinen – seht selbst:

Sepp Blatter showered with banknotes as prankster Lee Nelson storms Fifa press conference