Obwohl Österreich mitunter als Fußballzwerg belächelt wird, der in der Geschichte nicht immer seine Hochphasen hatte, gibt es doch einige Urgesteine der österreichischen Fußballgeschichte, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Wer weiß, vielleicht gelingt der engagierten Mannschaft aus der Alpenrepublik während der Europameisterschaft im Jahr 2020 eine Sensation. Viele denken gerade bei einem Großereignis an jene Helden zurück, die in der Vergangenheit mit ihren Sprüchen Menschen aufregten oder zum Lachen brachten.
Altmeister Ernst Happel und seine Sprüche
Obwohl Ernst Happel bereits 1992 verstorben ist, zählt er noch heute zu den bekannten Fußballlegenden des Landes. Im Jahr 1925 geboren, wuchs er im 15. Bezirk in Wien auf, wo er angeblich schon seit früher Kindheit jede freie Minute zum Fußballspielen nutzte. Als 17-jähriger debütierte er beim SK Rapid und blieb diesem Verein während seiner gesamten Spielerkarriere treu. Einzig das Gastspiel bei Racing Paris von 1954 bis 1956 unterbrach diese Serie. Die Krönung seines aktiven Fußballlebens war sicherlich der 3. Platz der Österreicher bei der Fußball-WM in der Schweiz. Viele seiner legendären Sprüche stammen aus seiner Trainerzeit, hier seine schönsten:
- „Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag“
- „Wir brauchen Spieler von bestimmtem Format: 80 Prozent Hirn, 20 Prozent Technik. Heute sind es oft 20 Prozent Hirn ohne Technik“
- „Pech war nicht im Spiel. Pech ist, wenn man sich den Fuß bricht“.
Toni Polster – ein weiteres Unikat
Auch Anton „Toni“ Polster ist aus der österreichischen Fußballgeschichte nicht wegzudenken. Er wurde am 10. März 1964 in Wien geboren und begann seine Karriere bereits 1973 bei der Jugend von Austria Wien. Für diese Mannschaft war er bis 1987 mit einer kurzen Unterbrechung beim 1. Simmeringer SC im Einsatz. 1978 erzielte er 39 Tore und erhielt dafür fast den Goldenen Schuh der UEFA – eben nur fast, weil ein rumänischer Spieler ihm mit 44 Toren noch den Rang ablief. Der dreifache Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga war international unter anderem beim FC Sevilla, dem spanischen CD Logrones und dem 1. FC Köln aktiv.
In der Zeit von 1982 bis 2000 war er bei 95 Länderspielen dabei und traf dabei 44 Mal ins Tor. Schlecht war ihm das Publikum beim Qualifikationsspiel am 15. November 1989 gegen die DDR gesinnt, das ihn beim Anpfiff auspfiff. Als er genau in diesem Spiel jedoch drei Treffer machte, wurde er gefeiert. Immer ehrlich präsentierte er sich mit Sprüchen wie „Das ist Wahnsinn! Da gibt´s Spieler im Team, die laufen noch weniger als ich“. Als ihm ein Schiedsrichter einmal die rote Karte zeigte, sagte er zu ihm „Handkuss an die Frau Gemahlin“. Einmal wurde er gefragt, ob er in Köln schon so etwas wie ein Denkmal sei. Darauf antwortete Poster:“ Ein Denkmal will ich nicht sein, darauf scheißen ja nur die Tauben“.
Hans Krankl – ebenfalls berühmt für seine Sager
Mit Sprüchen wie „Ich habe bei der WM in Frankreich keine Probleme mit der Verständigung, ich kann kein Französisch“ oder „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär“ entlockte Hans Krankl bereits einigen Fußballfreunden einen Lacher. Der 1953 in Wien geborene Fußballspieler absolvierte während seiner aktiven Zeit von 1973 bis 1985 69 Länderspiele für Österreich. Seinen Tor-Rekord von 34 Treffern brach erst später der zuvor bereits erwähnte Toni Polster. Ihm gelang es jedoch, 1978 den begehrten Goldenen Schuh für den besten Schützen Europas zu gewinnen: Damals landeten 41 Schüsse von Krankl im Tor. Seine Reise auf dem internationalen Parkett führte ihn zum FC Barcelona, wo er in der ersten Saison sogar spanischer Torschützenkönig wurde.
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