Nach dem peinlichen 1:3 Pokal-Aus in der 1. Hauptrunde des DFB Pokals gegen den Drittligisten VfL Osnabrück, der sogar 70 Min. lang in Unterzahl spielen musste, meldet sich HSV Fan und HSV Investor Klaus Michael Kühne mit brisanten Aussagen zu Wort, welche den HSV Start in die BUNDESLIGA-Saison gegen den FC Augsburg begleiten.
Für den finanziell angeschlagenen HSV ist Investor Kühne Fluch und Segen zugleich. Nach übereinstimmenden Medienberichten wäre der Hamburger SV längst nicht mehr liquide und handlungsfähig ohne die Finanzspritzen Kühnes, dessen Privatvermögen auf 11,9 Milliarden US Dollar geschätzt wird. Damit ist Kühne der reichste deutsche Spediteur seines internationalen Logistikdienstleistungsunternehmen Kühne + Nagel. Aufgrund seiner Emotionalität und Verbundenheit zum HSV und seiner Heimatstadt Hamburg sicherte sich Kühne mehrere Anteile an der HSV Fußball AG.
Sprüche Kühne zum HSV
Auch wenn Kühne in der Vergangenheit häufig beteuerte keinen Einfluss auf das operative Geschäft nehmen zu wollen, so zeigt die Historie, dass selten Trainer, Manager und Sportvorstände von Kritik vom Unternehmer verschont blieben. Auch wenn bedacht werden muss, dass einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang gezogen und damit missinterpretiert werden können, sind die öffentlichkeitswirksamsten emotionalen Ausbrüche Kühnes zum HSV hier zu lesen (Quelle: u.a. mopo.de):
1.) „Der Trainer muss sehr viel mehr an der Mannschaft arbeiten” und „Die HSV-Führung ist nicht so kraftvoll und entscheidungsfreudig” – Kühne kritisiert Trainer Gisdol
2.) „Westermann war bislang keineswegs überzeugend, Diekmeier ist schon verletzt. Die Verletzten-Misere setzt sich fort. Woran liegt das eigentlich? Und bezüglich des Engagements von Kacar bin ich skeptisch.“ – Kühne zur Transferpolitik und der medizinischen Versorgungs-Stab des HSV
3.) „Gerade von der sportlichen Seite war das Management nicht so, wie sich das gehört für einen Spitzenverein“
4.) „Der Abstieg wäre leider verdient gewesen. Was da zum Teil gezeigt wurde, passt auf keine Kuhhaut. Der neue Trainer kam als großer Hoffnungsträger. Den Erfolg hat er aber auch nicht wirklich gebracht.“ – Der neue Trainer war in diesem Fall Thorsten Fink
5.) „Ich will mich nicht direkt einmischen. Aber es ist wichtig, dass jetzt endlich mal ein Konzept vom Vorstand auf den Tisch kommt. Mir geht das alles zu langsam. Man muss in dieser Phase aktiver an den Dingen arbeiten und mehr Fantasie entwickeln. Es muss jetzt gehandelt werden. Ich wünsche mir einen schnelleren und aktiveren Vorstand.“
6.) „Er ist der Einzige, den ich für fähig halte, bis zum Ende der Transferfrist einen dringend benötigten Stürmer zu verpflichten.“ – Kühne möchte gerne Felix Magath für seinen HSV gewinnen
7.) „Einfach ist diese Aufgabe wirklich nicht. Aber gerade deswegen müsste man einen Top-Mann holen, der dieser Aufgabe gewachsen ist – und eben keinen Drittliga-Manager.“ – Kühne bezeichnet Oliver Kreuzer als „Drittligamanager“
8.) „Alles“ – Kühne-Antwort auf eine Frage im August 2013 was sich beim HSV alles ändern müsse
9.) „Ich hoffe, dass Aufsichtsrat und Vorstand endlich geschlossen handeln – sonst sind diese Leute Manager des kollektiven Untergangs.“ – Kühne fordert Vorstand Jarchow und die Kontrolleure auf Vereinslegende Felix Magath zurückzuholen
10.) „Leider sind nach der Mitgliederversammlung viele Dinge völlig aus dem Ruder gelaufen. Aus meiner Sicht hätten all diejenigen, die für die Fehler in der Vergangenheit verantwortlich waren, zurücktreten müssen. (…) Stattdessen hat man einfach so weitergemacht wie bisher, das ist für mich Brunnenvergiftung. Es ist dem HSV großer Schaden entstanden“ – Kühne vor dem Saisonstart im Sommer 2014
11.) „Ich habe jetzt wirklich schon viel zu viel Geld in dieses Hobby investiert“
12.) Der Investor hat Verständnis, dass der HSV im Abstiegskampf nicht handlungsfähig war, sieht das Management aber jetzt umso mehr in der Pflicht: „Viele andere Vereine haben gut eingekauft, es gibt spektakuläre Wechsel zum Teil, das hat sich beim HSV nicht ergeben. Das bedauere ich sehr, das macht mich nervös und ungeduldig. Aber ich führe ja nicht den Verein, ich will mich auch nicht einmischen.“ – Kühne zeigt sich ungeduldig, kritisch aber auch einsichtig
13.) „Der Verein macht es mir nicht leicht zurzeit. Er quält und schmerzt mich“
14.) „Der Trainer macht mir einen energischen und kompetenten Eindruck.“ – Kühne lobt den Aufschwung unter Coach Bruno Labbadia
15.) „Die Fachleute entscheiden. Und manchmal entscheiden sie leider falsch. Dann bin ich aufgewühlt und ärgere mich. Dann äußere ich mich hin und wieder, und das wird mir negativ ausgelegt.“ – Kühne mitten im Abstiegskampf im Frühjahr 2017
16.) „Die Finanzen wurden zerrüttet, der Klub wandert auf einem schmalen Grat. Es wurden viele Fehler gemacht. Didi Beiersdorfer war ein guter Sportdirektor, aber als Vorstandsvorsitzender vielleicht zu zögerlich und entscheidungsschwach.“
17.) „Da waren aber auch die dollsten Namen im Gespräch“, so Kühne. „Bastian Schweinsteiger zum Beispiel. Oder Edin Dzeko von Wolfsburg. Aber das ist lange her.“ – Kühne zu angeblichen Transferideen der HSV Bosse
Hier gibt es weitere Sprüche über den HSV!
18.) „Beim Trainer bin ich überzeugt davon, dass er ein gutes Konzept hat. Nun muss er von seinen Vorgesetzten volle Unterstützung finden – und ich glaube, das wird jetzt geschehen.“ – Lobende Worte für Konzept-Trainer Markus Gisdol
19.) „Der Trainer muss viel mehr an der Mannschaft arbeiten, muss sie fordern und sie zu einem Team formen, damit das Ganze Stabilität erhält und eine Zukunftsperspektive hat“ – Kritik an Gisdol nach dem 1-3 gegen Osnabrück
20.) „Da glaube ich, ist die HSV-Führung auf der falschen Chaussee. Da ist sie nicht so kraftvoll und entscheidungsfreudig, wie ich mir das wünsche. Da gibt es schon eine deutliche Distanz in meiner Auffassung zu der, wie es wirklich praktiziert wird“ – Kühne versteht nicht, dass der HSV mit vom VfL Wolfsburg umworbenen Nicolai Müller nicht längst verlängert hat.
21.) „Beim Verkauf von Spielern ist bisher ja wirklich herzlich wenig gelaufen und hat man wenig Erfolg gehabt. Das gehört zu einem Sportdirektor, dass er nicht nur gut einkaufen kann, sondern auch gut verkaufen“ – Kritik an Sportdirektor Jens Todt
22.) „Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängenbleiben.“ Als Beispiel nannte er Lasogga. „Musste der nach einer halben guten Saison mit einem Fünfjahresvertrag und einem Jahresgehalt von über drei Millionen Euro ausgestattet werden? Das war Harakiri, der Flop des Jahrhunderts!“ – Das jüngste Statement von Kühne zu Pierre Michel Lasogga, Stürmer beim HSV