Stimmen zum Champions League Finale 2013 Borussia Dortmund gegen Bayern München

Ein beeindruckendes spannendes und spektakuläres Finale in London!
Viele Experten sprechen vom besten Champions League Finale aller Zeiten – eine große Ehre für den deutschen Fußball. Eine taktische Meisterleistung der Dortmunder Borussia führte die Bayern an den Rand der dritten Final-Niederlage in den letzten vier Jahren.

In der ersten halben Stunde ging das Dortmunder taktische  Konzept von Trainer Jürgen Klopp voll auf: Jeder Abwehrspieler der Bayern wurde direkt bei der Ballannahme angelaufen, Marco Reus und Kevin Großkreutz vollbrachten einen unglaublichen läuferischen Aufwand. Um überhaupt Bindung zum Spiel zu erhalten, fand sich Bastian Schweinsteiger als eine Art Libero in den ersten 30 Minuten wieder. Die daraus resultierenden langen Bälle nach vorne waren ein Geschenk für die „Langen“ Subotic und Hummels in der Borussen-Abwehr. Die Dortmunder Dominanz in der ersten Halbzeit gipfelte in zwei Szenen:

1. Die große Führungschance von Jakub Błaszczykowski als Manuel Neuer großartig den Ball zur Ecke parierte
2. Die Tätlichkeit von Franck Ribery gegen Robert Lewandowski, die der italienische Schiedsrichter weder mit gelb noch mit rot ahndete

Mit zunehmender Spieldauer erarbeiteten sich die Bayern ein spielerisches Übergewicht und kamen zu mehreren guten Tormöglichkeiten, die Roman Weidenfeller in atemberaubender Manier vereitelte. Die Westfalen mussten ihrem Anfangstempo mehr und mehr Tribut zollen, die Bayern legten ihre mögliche „dritte Final-Niederlagen-Angst“ ab und schafften nach Vorabeit von Arjen Robben durch Mario Mandzukic das 0:1.

Zweite strittige Schiedsrichterentscheidung

Mit der Bayern-Führung hielten viele Zuschauer das Spiel für gelaufen, aber die Dortmunder schlugen nach einem Solo von Reus und einem Foul von Dante am selbigen per Elfmeter durch Ilkay Gündogan nur 8 Minuten später zurück und erzielten das 1:1. Der Elfmeterpfiff war unstrittig, dass der bereits geblverwarnte Dante allerdings nicht mit gelb-rot das Feld verlassen musste, blieb wohl ein Geheimnis des italienischen Schiedsrichters.

In den letzten zwanzig Minuten zeigte sich dann die wahre Klasse der Bayern – die Gier, der Wille, die unbedingte Leidenschaft den Henkelpott nach München zu holen. Konnte Weidenfeller noch die ein oder andere Chance der Münchener vereiteln, wurde der Druck der Bajuwaren so groß, dass die Dortmunder kaum noch zu Entlastungsangriffen kamen. Nach einem Fehler von Subotic und Hummels nutzte Robben eine gekonnte Vorlage von Ribery zum viel umjubelten 1:2 Siegtreffer in der 88. Minute.

Ausgerechnet Robben!

Ausgerechnet der Holländer, der im Finale dahoam in der Verlängerung gegen Chelsea einen wichtigen Elfmeter verschoss und über den seitdem eine hartnäckige Egoismus-Debatte geführt wurde, bescherte seinem Team den größten internationalen Vereins-Triumph seit 2001.

Wie habt ihr das Spiel gesehen? Nutzt die Kommentarfunktion für Eure Meinung!

Die STIMMEN zum Champions League Finale 2013 (Quelle: kicker.de | ZDF Sportstudio):

• Ehrenpräsident Franz Beckenbauer:
„Die Dortmunder haben das Spiel der Bayern nicht zugelassen. Da waren die Bayern ratlos. Dass sie trotzdem das Spiel gewonnen haben, spricht für ihre Klasse. Robben hat drei Hundertprozentige nicht untergebracht. Ich habe schon angefangen zu verzweifeln. Es ist ein Wink des Schicksals, dass er so ein Tor macht. Die Bayern haben es einfach verdient.“


• Bundestrainer Joachim Löw:
„Glückwunsch an Bayern München zum Gewinn der Champions League. Vor allem gratuliere ich auch Jupp Heynckes zu diesem Erfolg. Es war ein hochklassiges, rassiges Finale mit allem, was zum Fußball gehört. Beide Mannschaften haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie zurecht im Endspiel standen. Und beide Teams hätten den Sieg absolut verdient gehabt. Dortmund hat es den Bayern extrem schwer gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte haben die Bayern dann viel Druck gemacht und den entscheidenden Treffer erzielt. Wer dreimal innerhalb von vier Jahren in einem Champions League Finale steht, der hat es auch verdient, den Titel zu holen. Vielleicht waren die Bayern in diesem Jahr einfach an der Reihe.“


• DFB-Präsident Wolfgang Niersbach:
„Mein großes Kompliment geht an beide Vereine, weil sie in dieser Champions-League-Saison den deutschen Fußball sensationell vertreten und unglaublich viel für sein internationales Ansehen getan haben. Glückwunsch an den FC Bayern, der nach der bitteren Niederlage im vergangenen Jahr eine tolle Reaktion gezeigt und diesen Titel absolut verdient hat. Ich freue mich ganz besonders, dass mein alter Freund Jupp Heynckes seine einzigartige Trainer-Laufbahn mit diesem Triumph krönt.“


• DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock:
„Glückwunsch an den FC Bayern München, der sich nach der souveränen Meisterschaft diesen Titel verdient hat. Es ist klasse, dass wir nächsten Samstag in Berlin die beste Vereinsmannschaft Europas im DFB-Pokalfinale wiedersehen.“


• Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff:
„Was für ein Kampf, was für eine Klasse! Europa hat ein ganz großes Endspiel erlebt. Mit Anpfiff standen elf Nationalspieler auf dem Platz. Ich gratuliere dem FC Bayern München, aber auch Borussia Dortmund, die an einem großen Finale wesentlichen Anteil hatten. Heute haben wir eine Sternstunde des deutschen Fußballs erlebt, bei der ganz Europa zugeschaut hat, und wir von Miami aus natürlich auch.“


• Kapitän Philipp Lahm:
„Es ist unglaublich, was sich die Mannschaft in den letzten Jahren erarbeitet hat. Heute wurde sie endlich belohnt. Wir haben viele Rückschläge wegstecken müssen.“


Manuel Neuer:
„Das ist ein überragendes Gefühl. Nach dem 1:1 ist mir der Arsch auf Grundeis gegangen.“


Roman Weidenfeller:
„Wir sind voller Stolz, dass wir Bayern Paroli geboten haben. Wir haben ein tolles Spiel gezeigt, aber es sollte nicht sein. Wir haben es leider nicht geschafft, die Partie zu gewinnen. Das ist für uns sehr traurig, weil wir eine klasse Champions-League-Saison gespielt haben. Wir müssen damit leben und greifen nächstes Jahr neu an.“


Mats Hummels:
„Natürlich ist gegen die Enttäuschung nicht anzukommen. Besonders, wenn es kurz vor Schluss durch ein Zufallsprodukt passiert, auch wenn die Bayern in der zweiten Halbzeit besser waren. Am Ende sind wir etwas müde geworden.“


Sebastian Kehl:
„Ich glaube, dass wir heute ein fantastisches Spiel gemacht haben. Entscheidend war, dass wir in der ersten Halbzeit kein Tor gemacht haben. Aber wir sind stolz auf das, was wir geleistet haben.“


• Sportvorstand Matthias Sammer:
„Es war irgendwie ein komisches Spiel. Aber wenn du solche Spieler mit der individuellen Klasse hast, die können so ein Finale spielen. Ich gönne es vor allem Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, damit das Gerede mal aufhört.“


Thomas Müller:
„Ich bin körperlich am Ende. Ich bin geputzt, habe Krämpfe links und rechts. Dieses Jahr bin ich nicht vom Platz gegangen. Für Jupp Heynckes freut es mich besonders. Wenn man in der Bundesliga eine Rekordsaison spielt, wenn es sein vermeintlich letztes Jahr ist und er jetzt das Triple holen kann… da kannst du froh sein, dass du 68 bist und nicht 28, sonst müsstest du auch aufhören.“


Jürgen Klopp:
„Es war ein enges Spiel, das spät entschieden wurde. Nach einer langen Saison haben wir noch einmal alles auf den Platz gehauen. Aber es ist verdient. Herzlichen Glückwunsch an die Bayern, herzlichen Glückwunsch an Jupp. Hätten wir hier 4:0 oder 5:0 verloren, wäre das für mich viel schlimmer gewesen. Wir haben hier mitgehen können, Bayern hatte den letzten Punch. Arjen macht das natürlich stark. Man muss das akzeptieren, das ist kein Problem. Wir werden wieder angreifen, wann das gelingen wird, weiß ich nicht. Viel mehr Schlaues kann ich jetzt nicht sagen.“


Arjen Robben:
„Es war so ein enges Spiel, es war auf Augenhöhe. Dann die letzte Minute, ich reagiere auf Franck, er legt mir in den Lauf, ich kann ihn reinschieben. Das bedeutet mir sehr viel, ich kann es gar nicht richtig fassen. So viele Emotionen. Es haben mir viele gesagt: Du schießt dieses Tor…“


• Bayern-Trainer Jupp Heynckes:
„Besonders in der ersten Halbzeit haben wir nicht gut ins Spiel gefunden. In der Pause habe ich schon einige Korrekturen vorgenommen. Wir waren Favorit, diese Bürde war in den ersten 20 Minuten zu spüren. Dann haben wir uns peu a peu befreit und nach der Pause wesentlich besser gespielt. Wir haben für diesen Erfolg unheimlich hart gearbeitet. Zu meiner Zukunft kann ich sagen, dass meine Entscheidung, was ich nach dem 30. Juni mache, schon im letzten Sommer nach dem verlorenen Champions-League-Finale gefallen ist.“


Philipp Lahm:
„Die Erleichterung ist groß. Der Druck war heute enorm, auf jedem Einzelnen. Am Anfang mussten wir ein bisschen zittern, danach hatten wir die besseren Chancen. Wir wussten nicht, ob wir die Möglichkeit noch einmal bekommen, die Champions League zu gewinnen. Ich habe immer gesagt: Wenn man eine goldene Generation werden will, muss man Titel gewinnen. Bastian Schweinsteiger und ich haben 16 Jahre lang zusammengespielt, schon in der Jugend. Es ist schön, dass wir diesen Titel zusammen feiern können. Jetzt wollen wir das Triple.“