Für 13 Millionen Euro kehrt Rafael van der Vaart zu seiner alten Liebe, dem Hamburger SV, zurück. Zu dem Verein, wo er in der Zeit von 2005 – 2008 in 74 Spielen 29 Tore und damit den großen HSV letztmals in die Champions League schoss.
Dabei verzichtet er nach eigenen Aussagen auf eine Menge Geld – bei den Tottenham Hotspur hätte er fast doppelt soviel netto verdienen können als in Hamburg, doch die Sehnsucht seiner Frau Sylvie, die nach der Ankunft in Hamburg und dem Ausblick auf die Alster Tränen in den Augen hatte, war größer.
Der Hype um van der Vaart ist eröffnet – die 0:2 – Niederlage im Derby gegen den ewigen Rivalen Werder Bremen interessierte dabei keinen Fan mehr am Sonntag, dem ersten Trainingstag van der Vaart’s. 3000 Trikot mit der Rückennummer 23 und der Aufschrift van der Vaart konnte der Verein bereits absetzen, die Verkaufszahl dürfte weiter steigen.
Jetzt ist der Hamburger SV in der Pflicht um seinem „kleinen Engel“ eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen. Am letzten Tag des Transferfensters schloss Sportdirektor Frank Arnesen noch einen weiteren Deal mit dem Wolfsburger Jiracek ab. Inklusive Milan Badelj hatten die Hamburger damit erst am 31.08. die personelle Besetzung des zentralen Mittelfelds für die anstehende Saison unter Dach und Fach.
Eigentlich fahrlässig und unfassbar!
Mit der Konsequenz der Pokalniederlage in Karlsruhe und keinem geschossenen eigenen Treffer gegen Nürnberg (0:1) und Bremen (0:2) zum Bundesligaauftakt.
Doch nach Millionen-Verpflichtungen der Sorte Alex Silva, Juan Pablo Sorin oder Thiago Neves (Was, wer? Ja richtig, den gabs auch mal…), wundert einen HSV-Fan wohl rein gar nichts mehr.
Schaut man bei transfermarkt.de steht der HSV nach der Verpflichtung van der Vaart’s mit einem Marktwert von 109.400.000 (Stand: 04.09.2012) auf Platz 6 der Bundesliga hinter München, Dortmund, Schalke, Leverkusen und Wolfsburg.
Hamburg ist mit gut 1.800.000 Millionen Einwohnern nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands und von der wirtschaftlichen Potenz und Strahlkraft, der gesamten Medienlandschaft und dem dort ansässigen Unternehmertum müsste der Verein eigentlich hinter dem FC Bayern die Nummer 2 in Deutschland sein…
Stattdessen verkündet van der Vaart selbst beim SUPER-GAU, dem Abstieg des Bundesliga-Dino in Liga 2, dem Verein die Treue zu halten, ja sogar über eine Weiterbeschäftigung des 29-jährigen nach seinem Karriereende ist Einigkeit erzielt worden.
Hoffen wir für die HSV-Fans, dass der Holländer neuen Schwung an die Elbe bringt, seine Mitspieler mitreißt und wieder glorreiche Zeiten in die Hansestadt zurückkehren. Die Hoffnung stirbt zuletzt: Letzte Ausfahrt van der Vaart!