Regeländerungen der Fußball WM Geschichte

Die Vorfreude steigt spürbar bei allen Fußball Fans auf der ganzen Welt. Die Fußball Weltmeisterschaft in Russland wird das Top Thema in diesem Sommer werden. In weniger als zwei Wochen wird in der russischen Hauptstadt Moskau mit dem Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi Arabien die Jagd auf den WM Titelverteidiger Deutschland eröffnet.

Neue Regel: Videobeweis

Erstmals wird bei der Russland WM der in der Bundesliga in dieser Saison äußerst umstrittene Videobeweis zum Einsatz kommen, der den Schiedsrichtern helfen und für signifikant weniger Fehlentscheidungen sorgen sollte. Die Meinung über das Ergebnis ist gespalten, die Durchführung wurde insgesamt in der Bundesliga stark kritisiert. Für uns wirft sich die Frage auf: Welche Regeländerungen wurden in der Vergangenheit eigentlich bei den Fußball – Weltmeisterschaften eingeführt? Denn die Einführung der gelben Karte, roten Karte, Auswechslungen, Golden Goal oder der WM Modus – alles sorgte in den letzten Jahrzehnten sukzessive für Veränderungen im Fußballsport. Wir versuchen uns an einem Überblick der wichtigsten Meilensteine:

WM in Russland 2018

Fußball-WM Russland 2018

1930 Uruguay – 1934 Italien – 1938 Frankreich

Die ersten Fußball Weltmeisterschaften in der Historie wurden größtenteils ausschließlich im K.O. System durchgeführt. Lediglich die lange und beschwerliche Anreise für die europäischen Nationen 1930 führte dazu, dass man sich kurzfristig dazu entschloss eine Gruppenphase zu spielen, damit für die Europäer die lange Anreise nicht in einem äußerst kurzfristigen Intermezzo enden konnte. Interessant: Bei einem Unentschieden gab es einen bzw. zwei bis fünf Tage später ein Wiederholungsspiel. Danach hätte der Losentscheid über das Weiterkommen geurteilt. Alle Partien einer Runde (ab Achtelfinale) wurden zeitgleich angepfiffen. Heute aufgrund der TV Millionen völlig undenkbar.

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1950 Brasilien – 1954 Schweiz – 1958 Schweden

Während der Zeit nach dem 2. Weltkrieg kehrte der Veranstalter zu einem Gruppenmodus in der Vorrunde zurück. Bei Punktgleichheiten gab es Entscheidungsspiele, das Torverhältnis spielte noch keine Rolle und hatte für die Platzierung in der Gruppe keine Relevanz. Zum ersten Mal in der WM Geschichte mussten die Spieler Rückennummern tragen.

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1962 Chile – 1966 England – 1970 Mexiko

In dieser Zeit wurde das Torverhältnis erstmals wichtig. Die Anzahl geschossener Tore vs. die Anzahl kassierter Gegentreffer wurden in Form eines Quotienten bei Punktgleichheit bewertet. Dies ersparte den Teams Kräfte und Zeit, da die Austragung der Entscheidungsspiele wegfielen. Bei der WM 1970 in Mexiko gab es zum ersten Mal bei einer Fußball WM gelbe und rote Karten. Auch konnten die Nationaltrainer zum ersten Mal zwei Auswechslungen vornehmen.

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1974 Deutschland – 1978 Argentinien – 1982 Spanien

Bei der ersten WM in Deutschland im Jahre 1974 wurde erstmals die Tordifferenz statt des Torverhältnis entscheidend. Die Tordifferenz, so wie wir sie auch heute kennen, entschied bei Punktgleichheit über die bessere oder schlechtere Platzierung. An das Merkmal „direkter Vergleich“ für eine Gruppenplatzierung verschwendete noch niemand einen Gedanken. 1974, 1978 und 1982 führte die FIFA nach der Vorrunde eine Zwischenrunde mit Gruppenspielen ein. Die Gruppensieger spielten anschließend entweder den WM Titelträger aus oder 1982 wurden die vier Zwischenrundensieger Teilnehmer der Halbfinalspiele von wo es dann im KO – Systems um die WM Krone ging. 1982 nahmen nicht nur erstmals 24 Nationen an einer WM Endrunde teil; bei unentschieden nach Verlängerung wurde auch erstmals das Elfmeterschießen für die finale Entscheidung definiert.

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1986 Mexiko – 1990 Italien – 1994 USA

Aufgrund der Teilnehmerzahl von 24 Mannschaften qualifizierten sich bei den WMs um die 90er Jahre der Gruppen-Erste und Gruppen-Zweite sowie die vier besten Gruppen-Dritten für das K.O. System, welches mit dem Achtelfinale fortgeführt wurde. Zur WM 1994 wurde die Rückpassregel mit in das Reglement aufgenommen, welche so manchen Torhüter damals vor extreme Herausforderungen stellte. Wird der Ball vom eigenen Mitspieler zum Torwart zurückgespielt, durfte er diesen nicht mehr in Hand nehmen, sondern musste den Ball mit den Füßen zum Mitspieler weiterleiten. Kam es zu einem Verstoß, gab es indirekten Freistoß für die angreifende Mannschaft an der Stelle, wo der Verstoß begangen wurde. In den gegenwärtigen Zeiten mit dem modernen Torwartspiels eines Manuel Neuers oder Marc Andre ter Stegens nicht mehr vorstellbar.

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1998 Frankreich – 2002 Japan/Südkorea – 2006 Deutschland

2002 wurde erstmals die Austragung einer Fußball WM an den asiatischen Kontinent vergeben. Außerdem bekamen erstmals in der WM Historie zwei Nationen die Ehre zuteil Gastgeber einer Fußball Weltmeisterschaft zu sein. 1998 erhöhte die FIFA außerdem die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften auf 32. 8 Gruppen zu vier Nationen führten zum heute bekannten Turniermodus, wie z.B. in der Champions League. Gruppen-Erster und Gruppen-Zweiter erreichen das K.O.-System mit Achtelfinale während der Gruppendritte und -vierte ausscheiden. Der Modus, der auch heute noch in Russland gespielt wird. 1998 in Frankreich wurde überdies das Golden Goal eingeführt, was bedeutete, dass eine Verlängerung durch das erste erzielte Tor automatisch vor Spielende entschieden wurde. In den 2000er Jahren kam auch der sogenannte vierte Offizielle erstmals zum Einsatz. Seit 2006 ist der Weltmeister nicht mehr automatisch qualifiziert, sondern lediglich der Gastgeber.

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2010 Südafrika – 2014 Brasilien – 2018 Russland

Was haben Afrika, das Freistoß-Spray, die Torlinientechnologie und der Videobeweis gemein? Richtig, dass waren die Entwicklungen der jüngsten Jahre. Erstmals in der WM Geschichte kommt ein afrikanisches Land 2010 in den Genuss WM Gastgeber auf dem afrikanischen Kontinent zu werden. Das Freistoß-Spray soll dafür Sorge tragen, dass bei einer Standardsituation die Spieler die vom Schiedsrichter vorgegebene Entfernung zum ausführenden Spieler des Freistoßes einhalten und die Torlinientechnik in Brasilien 2014 verhindert erstmals ein deutsches zweites Wembley 1966. In Russland werden wir nun in zwei Wochen zum ersten Mal den Videobeweis bei einer Fußball-WM im Einsatz sehen. Die FIFA verspricht, dass der Stadionbesucher über den Videowürfel im Detail über die Entscheidungen des Videobeweises aufgeklärt wird. Außerdem soll es den Trainer auf der Bank per Headset ermöglicht werden Kontakt zu einem Co Trainer, Betreuer oder Mitglied des Betreuerstabs aufzunehmen. Der Bundes-Jogi hat bereits angekündigt von dieser Technik auch Gebrauch machen zu wollen.

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WM 2022 Katar – WM 2026

Ein Blick in die Zukunft: Die umstrittene WM 2022 im Wüstenstaat Katar wird womöglich aufgrund der klimatischen Bedingungen erstmals im Winter ausgetragen. Bei der WM 2026 plant die FIFA eine Aufstockung auf 48 Nationen. Der „Rubel scheint zu rollen..“