Seit Jahren schon spaltet der portugiesische Starstürmer mit der Rückennummer Sieben die Fußballbegeisterten der ganzen Welt in zwei Lager. Die eine Seite verehrt, die andere verachtet ihn – Dies bezieht sich allerdings meist eher auf das Erscheinungsbild so wie auf das Benehmen Ronaldos auf und abseits des Platzes. Dass die wohl polarisierendste Persönlichkeit unserer heutigen Fußballwelt ein außerordentlicher Fußballspieler ist, werden aber wohl auch die größten Ronaldo-Hasser unter einem verkrampften Gesichtsausdruck zugeben müssen. 2016 wurde „CR7“ bereits zum vierten mal zum Weltfußballer des Jahres gekrönt und ist durchaus ein potentieller Kandidat für einen fünften Ballon d’Or im Jahre 2017, mit welchem er mit dem bis jetzt rekordhaltenden Lionel Messi gleichziehen würde. Zum fünften mal in Folge holte er sich den den Titel des Torschützenkönigs der gerade abgeschlossenen Champions League-Saison und schaffte es allein in der K.O.-Phase zehn Treffer zu erzielen, um nur einige der Rekordleistungen des 32 – Portugiesen hervorzuheben.
Neben diesen Prestige-Auszeichnungen gelang es Ronaldo mit dem Real Madrid dieses Jahr auch die wirklich wichtigen Titel zu gewinnen. Die Galaktischen konnten sich auf nationaler Ebene wenn auch nur knapp gegen den Erzrivalen FC Barcelona durchsetzen und sich so den ersten Platz in der Primera Division sichern. Außerdem gelang es Real Madrid als erster Verein überhaupt zum zweiten mal in Folge das Champions-League-Finale für sich zu entscheiden und damit ihre Serie der internationalen Dominanz fortzuführen. Der Topstürmer war bei diesem Erfolg durchaus kein einfacher Nebendarsteller und gilt seit Jahren als wichtigste Konstante der madrilenischen Erfolgsformel.
Aber nicht nur im Klubfußball ist Ronaldo ein wichtiger Faktor, denn auch in der portugiesischen Nationalelf ist er nicht wegzudenken und bildet Dreh- und Angelpunkt des portugiesischen Offensivspiels. Nachdem ein junger Ronaldo 2004 gegen Griechenland noch schmecken durfte wie es sich anfühlt ein Endspiel in der Europameisterschaft zu verlieren, gelang es ihm Portugal bei der EM 2016 zum lang ersehnten Titel zu verhelfen. Nur ein Titel fehlt noch um die professionelle Fußballkarriere abzurunden, der Titel von dem jedes Kind und jeder Profi-Fußballer träumt: Weltmeister. Die nächste Chance sich diesen Traum zu erfüllen, kommt 2018 in Russland. Obwohl die portugiesische Nationalmannschaft die letzte Europameisterschaft für sich entscheiden konnte, war der Weg dahin ein zäher Kampf und alles andere als souverän. Daher stellt sich die Frage ob Portugal ein ernstzunehmender Anwärter auf den Weltmeistertitel ist. Laut Betway stehen die Chancen des portugiesischen Teams bei einer Quote von 26.00 (Stand Juni 2017). Ein Cristiano Ronaldo in Topform wäre sicherlich eine der Bedingungen um dies möglich zu machen, aber die Konkurrenz ist groß bei einer Weltmeisterschaft und es braucht mehr als eine Einzelleistung um dieses Turnier zu gewinnen.
Jedoch auch ohne den WM-Titel gehört Cristiano Ronaldo sicherlich schon zu den besten Spielern, die jemals professionell gegen den Ball traten. Die Liste der Spielerqualitäten ist lang wenn es um ihn geht. Eine dieser Qualitäten ist die harte Arbeit die Ronaldo in die Verbesserung seiner Fähigkeiten steckt, wie immer wieder von Mitspielern bestätigt wurde. Dies machte ihn über die Jahre zu einem wahren „Allrounder“, zu einem der wohl komplettesten Spieler der Welt. Tore schießen kann der Portugiese natürlich auch, Ronaldos Torriecher scheint ihn immer wieder zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen und der eiskalte Killer-Instinkt verhilft ihm auch in den wichtigen Spielen die entscheidenden Treffer zu erzielen. Dieser Stürmer-Prototyp ist nicht nur schnell und explosiv, sondern auch kopfballstark, technisch versiert und er besitzt eine außerordentliche Schusstechnik. Dazu kommt die unglaubliche Athletik die er immer wieder zur Schau stellt. Die Zelebrierung seiner Freistöße genau wie seine atemberaubenden Dribblings gehören zu seinen Markenzeichen, was allerdings oft als Egozentrik und „Show“ abgetan wird. Im Gegenteil ist CR7 mittlerweile allerdings sogar ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler, der sich für sein Team aufreibt.
Ihn den besten Spieler aller Zeiten zu nennen wäre wohl zu gewagt, da man meiner Meinung nach jede Generation einzeln betrachten muss. Denken wir an großartige Spieler wie Beckenbauer, Pele oder Maradona zurück fällt es mir nur schwer den Bezug zum heutigen Fußball herzustellen. Das Spiel ist immer noch das Gleiche, jedoch ist der Grad an Professionalität in sämtlichen Bereichen enorm gestiegen. Die Geschwindigkeit, Athletik und die taktische Finesse sind unvergleichbar. Gleiches gilt für die hohe Leistungsdichte unserer Zeit. Jede Generation an Fußballspielern hat eben so seine Helden, welche das Spiel über ihre Generation hinaus prägen. Einer der wohl prägendsten Spieler unserer heutigen Zeit ist der Portugiese mit der Nummer Sieben aber allemal.