Erster Sieg im WM-Jahr. Mit einem schmeichelhaften 1:0 Erfolg ist die deutsche Nationalmannschaft mit der Mission Titelgewinn 2014 gestartet. Ein schön herausgespielter Treffer nach Vorarbeit von Mesut Özil verwertete Mario Götze zum finalen 1:0 Siegtreffer. Es könnte alles eitel Sonnenschein sein, doch der Auftritt von Jogis Jungs war alles andere als überzeugend und bestätigte den Bundestrainer in seinen am Montag auf der Pressekonferenz getroffenen Aussagen, dass viele Nationalspieler derzeit weit unter WM-Form spielen.
Noch sind drei Monate Zeit, noch haben die deutschen Nationalhelden Zeit sich psychisch und physisch in eine Top-Verfassung zu katapultieren. Die Südamerikaner machten gestern mit einer aggressiven und körperbetonten Spielweise den Deutschen das Leben mehr als schwer. Das Zweikampfverhalten der Chilenen war griffiger und willensstärker als die deutschen Ballvirtuosen, die mehr über die spielerische Linie ihr Glück versuchten.
WM 2014 in Brasilien
Der Gedanke, dass die Südamerikaner in ihrem Kontinent auch klimatische Vorteile über 90 Minuten haben werden, kann einem deutschen Fan nach der gestrigen Vorstellung in Stuttgart angst und bange werden lassen. Hoffen wir auf die Erfahrung und die Fähigkeit der Bundestrainer-Mannschaft, dass sie die Jungs rechtzeitig in Form bekommen.
Pfiffe gegen Özil
Viele Spieler sind noch nicht fit und in Form: Adler, Jansen, Schweinsteiger, Khedira, Klose, Gomez und auch Mesut Özil. Seine Auswechslung wurde sogar von Teilen des Publikums mit Pfiffen bedacht, obwohl er vor dem Spiel vom DFB Fanclubverband zum Nationalspieler des Jahres 2013 geehrt wurde. Da sieht man wieder wie eng im Fussball Lob und Tadel beieinander liegen.
Abwehrbollwerk Neuer, Merte und Boateng
Einzig die Innenverteidigung um MErtesacker und Boateng im Zusammenspiel mit Keeper Manuel Neuer wusste zu überzeugen und konnten sich gestern einen kleinen Vorteil gegenübr den Nationalmannschaftskollegen erspielen. Die Neulinge um Lasogga, Mustafi, Ginter und Co. erweitern den Kreis der Anwärter auf die begehrten WM-Tickets im 23er Kader der Fußballweltmeisterschaft am Zuckerhut.
Stimmen zum Länderspiel Deutschland gegen Chile
Quelle: sport1.de
• Per Mertesacker:
„Wenn so eine unorthodoxe Spielweise auf uns trifft, haben wir noch was zu tun. Mit Ball hätten wir schneller umschalten müssen. Da haben wir zu lange gebraucht, um in den Konter zu gehen. Es war eine gute Lehrstunde und für die Mentalität nicht so schlecht.“
• Jorge Sampaoli (Trainer Chile):
„Wir kehren traurig zurück. Das Ergebnis war nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten, aber der Auftritt hat uns viele positive Aufschlüsse beschert. Wir haben gezeigt, dass wir gegen eine der besten Mannschaft mithalten können. Das war bis zum Strafraum taktisch gut, aber leider haben wir kein Tor gemacht.“
• Jerome Boateng:
„Das ist eine Frechheit, das geht gar nicht. Man kann nicht immer glänzen“
• Bastian Schweinsteiger:
„Sieg ist Sieg, aber natürlich war Chile sehr gut. Wir müssen noch ein paar Dinge verbessern. Gut, dass wir so einen Test machen gegen so eine Mannschaft.“
• Joachim Löw (Bundestrainer):
„Man hat gesehen, wie stark Chile spielen kann. Wir hatten viel Mühe, den Zugriff zu finden, es war unheimlich schwer. Wir hatten viele, viele Ballverluste, und dann bekommt man Probleme. Heute waren wir nicht in der Lage, das Spiel dominant zu gestalten. Es ist immer ganz gut, wenn man sieht, dass es nicht nur in Deutschland gute Fußballer gibt. Wir müssen noch kräftig zulegen in den nächsten Monaten.“
• Philipp Lahm (Kapitän):
„Wenn Chile so viele Chancen hat, kann man von einem glücklichen Sieg sprechen. Die Pfiffe muss man akzeptieren, die Leute zahlen Eintritt. Dass wir noch Arbeit vor uns haben, wissen wir alle.“