Stimmen zum WM-Aus Deutschland gegen Japan

So schnell kann es gehen:
Mit 0:1 nach Verlängerung verlor gestern abend die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft gegen tapfer kämpfende und taktisch stark geschulte Japannerinnen in der Wolfsburger WM-Arena.

Diese Niederlage ist doppelt bitter. Sie bedeutet nicht nur das vorzeitige WM-Aus bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land, sondern voraussichtlich auch der Olympia-KO 2012 sollten die Schwedinnen heute ins WM-Halbfinale einziehen.

Das sagten Spielerinnen, Verantwortliche und Trainer (Quelle: kicker.de):

Silvia Neid (Bundestrainerin):
„Es ist das eingetreten, was ich befürchtet habe. Gegen den Weltranglistenvierten geht es um Nuancen. Wir waren heute nicht in der Lage, ein Tor zu machen. Unsere Standards waren zu ungenau. Bei den Japanerinnen muss man immer mit einem guten Konter rechnen. Das ist natürlich alles sehr schade und traurig. Der Wille war da, aber heute hätten wir noch ewig spielen können, ohne ein Tor zu machen.“ Zur Verletzung von Kim Kulig sagte Neid: „Unser Arzt vermutet einen Kreuzbandriss.“

Steffi Jones (WM-OK-Chefinnen):
„Ich bin wahnsinnig traurig. Das kann man kaum in Worte fassen. Morgen sieht die Welt vielleicht schon besser aus.“

Birgit Prinz:
„Ich bin frustriert und enttäuscht. Ich habe mich fit gefühlt. Ich hätte gerne gespielt. Die Trainerin hat aber anders entschieden. Ich akzeptiere das.“

Japan-Trainer Norio Sasaki:
„Die Mannschaft hat großartig gefightet. Ich wusste, dass wir dieses hohe Niveau in der Verlängerung halten mussten und das ist der Mannschaft gelungen.“

Karina Maruyama (Schütze Japans zum 1:0):
„Ich bin total glücklich. Es war lange ein zähes Spiel, am Ende haben wir aber gewonnen. Wir haben gewusst, dass es ein K.o.-Spiel ist und haben uns deshalb besonders angestrengt“

Lena Goeßling:
„Wir sind alle total traurig und enttäuscht. Wir hatten alle geplant, dass wir noch eine Woche im Turnier sind. Wir haben heute einfach unsere Chancen nicht reingemacht.“

Nadine Angerer:
„Ich kann es noch gar nicht wirklich fassen. Für mich ist das alles noch surreal, was da gerade geschehen ist. Die Japanerinnen haben das ganz geschickt gemacht. Natürlich hatten sie auch Glück. Wir haben gekämpft ohne Ende, aber immer ein Bein dazwischen gehabt.“

DFB-Präsident Theo Zwanziger:
„Die Enttäuschung ist groß. Die Spielerinnen, für die es das letzte Turnier war, hätten sich gerne mit einem Titel verabschiedet. Aber der Sport bringt Siege und Niederlagen. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen einen zwar starken, aber nicht übermächtigen Gegner 120 Minuten lang kein Tor erzielt hat.“