EURO 2012: Stimmen zum EM-Halbfinale Deutschland gegen Italien

EURO 2012: EM-Halbfinale Deutschland gegen Italien

Deutschland gegen Italien
EM-AUS
gegen den Angstgegner! Mario Ballotelli nutzt bei zwei eklatanten Abwehrfehlern die Schwächen in der deutschen Abwehr zu zwei Toren.

Diesen Rückstand konnte Deutschland gegen eine defensiv hervorragend eingestellte italienische Mannschaft nicht nutzen.

So wird es auch 2012 wieder nichts mit einem großen internationalen Titel.

Das Ausscheiden ist verdient: Hummels, Schweini, Lahm und Co. machten gestern abend einfach zu viele leichte Fehler, die auf allerhöchstem Niveau konsequent bestraft wurden.

Die Stimmen zum EM – Halbfinale Deutschland gegen Italien (Quelle: kicker.de):

Joachim Löw (Bundestrainer):
„Ich wollte die Zentrale mit Toni Kroos stärken, deshalb habe ich Toni in die Mannschaft gebracht. Die Gegentore sind aus Fehlern hinten entstanden, weil wir nicht präsent waren. Die Flanke zu Balotelli beim 0:1 durfte nicht kommen. Am Anfang haben wir die Sache ganz gut im Griff gehabt. Nach dem Rückstand waren wir fahrig und nicht mehr so gut organisiert. Nach dem 0:2 mussten wir alles riskieren. In den ersten drei Spielen haben wir auch gewonnen mit Mario Gomez und Lukas Podolski. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit ihr großes Herz gezeigt, aber wenn die Italiener mal 2:0 führen, ist es unheimlich schwer. Trotzdem hat die Mannschaft ein großes Herz gezeigt. Die Enttäuschung ist für alle groß. Man sollte nicht den Fehler machen, alles zu hinterfragen. Die Mannschaft hat insgesamt ein gutes Turnier gespielt. In der Kabine fließen Tränen. Da ist es mucksmäuschenstill.“

Philipp Lahm:
„Das ist sehr, sehr bitter. Wir machen dumme Fehler und kriegen so die Gegentore, das darf uns nicht passieren. Wenn du mal in Rückstand bist gegen Italien, wird es sehr schwierig. Das Bittere ist: in unserer Mannschaft steckt soviel Potenzial für mehr. Aber wir waren auch nicht clever genug. Wenn man das Potenzial nicht zum richtigen Zeitpunkt abrufen kann, dann verliert man halt so ein Spiel.“

Toni Kroos:
„Wenn man die Entstehung der beiden Gegentore sieht, erkennt man, dass sie vermeidbar waren. Wenn man 0:2 zur Halbzeit zurückliegt, ist es sehr schwer. Wir haben alles versucht, aber es hat nicht mehr gereicht. In solchen Spielen im Halbfinale gegen Italien ist es wichtig, dass man selbst keine Tore bekommt. Wir haben alles gegeben. Man hat gesehen, dass wir auch gegen eine tiefstehende Mannschaften unsere Möglichkeiten hatten.“

Miroslav Klose:
„Die Hürde Italien war heute zu hoch. Vielleicht war im Hinterkopf, dass wir noch nie gegen sie bei einem großen Turnier gewonnen haben. Ich muss erstmal alles sacken lassen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, noch zwei Jahre zu spielen bis 2014.“

Mats Hummels:
„Wir wissen alle, dass wir es in der ersten Halbzeit versemmelt haben. Nach dieser zweiten Halbzeit wäre mehr drin gewesen.“

Bastian Schweinsteiger:
„Wir sind natürlich alle enttäuscht und traurig, dass wir das Spiel verloren haben. Wir hätten durchaus auch die Möglichkeit gehabt, in Führung zu gehen. Die Gegentore hätten nicht passieren dürfen, weil wir wussten, dass gerade Balotelli ein Spieler ist, der ständig lauert. Wir hatten uns mehr erhofft, aber es ist nun mal, wie es ist.“

Oliver Bierhoff (Teammanager):
„Nach so einer Niederlage ist man tierisch enttäuscht. Jeder fällt in ein tiefes Loch, jeder hat an das große Ziel geglaubt, aber wir haben es heute nicht gepackt. Wir waren nicht so zwingend, dass wir als Sieger vom Platz hätten gehen müssen. Wir haben vor allem die erste Halbzeit verpennt. Wir haben den Italiener die Chancen ermöglicht. Uns ist außerdem zu wenig eingefallen. Außer zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir nicht so zwingend. Die Mannschaft hat Entwicklungspotenzial. Wir glauben an die Jungs. Sie werden die Erfahrung mitnehmen.“

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident):
„Alle sind total enttäuscht. Wir brauchen eine Zeit, um aus diesem Loch wieder rauszukommen. Schade für den Spielverlauf. Das Tor hätte zehn Minuten früher fallen können. Es ist immer das Gleiche gegen Italien. Es ist im Augenblick ein Stück zum Verzweifeln. Es war alles so sorgfältig vorbereitet, aber dann passiert es doch wieder. Irgendetwas hat sich gegen uns verschworen, wenn es gegen Italien geht.“


Cesare Prandelli:
„Das war ein Wahnsinnsspiel. Wir haben genau das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Es ist uns gelungen, Deutschland in Schwierigkeiten zu bringen. Das war auch Riccardo Montolivo zu verdanken. Wir haben aber die Chance zum 3:1 verpasst, sonst war das ein perfektes Spiel. Mario Balotellis Karriere beginnt erst jetzt. Spanien ist im Finale Favorit, aber wir können mithalten. Dieser Sieg war ein Beispiel für unsere Liebe zum Nationaltrikot.“

Claudio Marchisio:
„Das war ein unglaubliches Spiel. In der ersten Halbzeit waren wir grandios, Mario Balotelli war kaltschnäuzig. Jetzt wollen wir den Titel. Das wird ein grandioses Finale. Das ist ein Sieg für die Millionen von Fans in der von Krisen gebeutelten Heimat.“

Giorgio Chiellini:
„Vor 20 Tagen war das nur ein Traum, jetzt ist es ein Traum, den Millionen Italiener mit uns erleben. Jetzt genießen wir wenige Minuten den Sieg, dann wollen wir den Traum perfekt machen.“

Federico Balzaretti:
„Wir waren großartig. Das war ein fantastisches Spiel gegen eine großartige Mannschaft.“

Riccardo Montolivo:
„Wir sind alle glücklich. Wir haben gegen eine Super-Top-Mannschaft gewonnen. Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt, die Deutschen waren die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit besser.“