Jens Lehmann hat eine ereignisreiche Fußballkarriere hinter sich. Auf seinen Stationen Schalke, in Dortmund, in Stuttgart, sowie im Ausland beim FC Arsenal London in England und beim AC Mailand in Italien gewann er einmal die deutsche Meisterschaft sowie einmal den UEFA Cup.
In 61 Einsätzen für die deutsche Nationalmannschaft konnte er zwar keinen internationalen Titel auf Landesverbandebene gewinnen, doch gewann er im Vorfeld der Heim-WM 2006 in Deutschland den wohl prestigeträchtigsten und emotionalsten Kampf ums deutsche Tor, den es je in der Geschichte Deutschlands gegeben hat.
Lehmann Nummer 1 bei WM 2006
Jürgen Klinsmann nominierte im Vorfeld der Weltmeisterschaft Jens Lehmann als die deutsche „Nummer 1a“ und Oliver Kahn als die deutsche „Nummer 1b“. Kahn, deutscher Held bei der WM 2002 in Japan und Südkorea, musste sich nach langem Kampf mit dem Platz auf der Bank begnügen.
Lehmann schrieb im WM Viertelfinale WM-Geschichte als er beim Stand von 1:1 vor dem Elfmeterschießen anhand eines Zettels die präferierten Ecken der argentinischen Schützen studierte und anschließend zwei Elfer parierte, welche Deutschland den Weg ins Halbfinale ebnete.
Privat galt Lehmann zu seiner aktiven Karriere lange Zeit als unnahbar, arrogant und extrem ehrgeizig. Freunde und Insider bezeichnen ihn heute als einen sehr „intelligenten Mann“, der privat, außerhalb des Sportes, „sehr bescheiden“ und „zurückhaltend“ auftritt.
Best of Jens Lehmann
Aktuell moderiert er als RTL Experte an der Seite von Florian König das neue Format European Qualifiers, die EM Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich. Seine besten SPRÜCHE aus der Zeit vor und nach seiner Karriere findet ihr hier:
• „Ich bin kein Typ wie zum Beispiel Rudi Völler, den alle mögen. Ich bin Torwart.“
Aussage Lehmanns nach dem UEFA Cup-Triumph
• „Ich bewerte die Zukunft des deutschen Fußballs positiv. Weniger Einsatz, weniger Wille, weniger Bereitschaft geht nicht mehr.“
Lehmann nach der desaströsen 1:4 Pleite gegen Italien im Vorfeld der WM 2006
• „Eine Minute nach Spielende habe ich noch nicht die Intelligenz, um das Spiel zu beurteilen.“
• „Wenn ich die Berichterstattung der letzten 15 Jahre verfolge, dann komme ich mir vor, als hätte ich über weite Strecken meiner Laufbahn versagt. Diese Berichterstattung haben sonst nur Spieler, die einige Male abgestiegen sind.“
Lehmann über sein Image bei den Medien
• „Ich glaube, dass ich in Wahrheit sehr bescheiden bin. Die einzige Situation, in der ich das nicht sein kann, ist der Sport.“
Lehmann zu dem Vorwurf er sei arrogant
• „Das ist ein Niveau! Du bist ein Gossenjunge!“
Zu Carsten Jancker während des Trainings der deutschen Nationalmannschaft
• „Ich war am Dienstag bei Jürgen Klinsmann und habe ihn gefragt: Jürgen hat gesagt, dass Oliver Kahn zu ihm gekommen wäre und gesagt hat, er hätte es nicht gesagt, dass er die Nummer eins ist. Deswegen ist es ein bisschen verwirrend.“
Wirrwar im Vorfeld der WM 2006 um die WM – Nominierung fürs Tor
• „Ich wüsste nicht, was wir reden sollten. Ich habe keine 24-jährige Freundin, ich habe ein anderes Leben.“
Lehmann mal über seinen Konkurrenten Oliver Kahn
• „Ein Torwart, der ständig rauskommt, abwinkt und herumgestikuliert, wird irgendwann als lächerlich empfunden. Solche Gesten signalisieren dem Gegner: Bei denen stimmt was nicht.“
• „Natürlich will ich als Torwart zu Null spielen, trotzdem glaube ich, dass die Mannschaft die Verpflichtung hat, die Leute zu unterhalten.“
Jens Lehmann philosophiert über das Fußball-Spiel
• Leute sagen mir immer: „Du verkaufst dich schlecht.“ Ich antworte dann: “ Ihr habt nicht ganz Recht, ich verkaufe mich gar nicht.“ Das habe ich nie gemacht, das werde ich nie machen.
• „Wenn du im Fünf-Meter-Raum oder im Sechzehner angegangen wirst, dann wird in Deutschland und auch in Europa gepfiffen. Hier hält mich einer auf der Linie fest, ich schubse ihn und der Schiedsrichter pfeift einen Elfmeter. Das war für mich überraschend.“
Lehmann über Unterschiede im englischen und deutschen Fußball
• „Wenn man das Tempo auf der Insel mit der Bundesliga vergleicht, ist das wie ein ICE und ein D-Zug.“
• „Es hat Spaß gemacht, aber es war auch ein bisschen emotional, weil ich gemerkt habe: Es ist jetzt game over.“
Lehmann nach seinem 394. und letzten Bundesliga-Spiel
• „Der Konjunktiv ist der Feind des Verlierers.“
Jens Lehmann, ein Torwart der sich im Sport wie im Privatleben immer an der Grenze bewegte und diese auslotete. Unvergessen sein „Brillen-Klau“ im Anschluss an ein Bundesliga-Spiel beim FSV Mainz 05. Hier findet ihr nochmals die Bilder: wahrhaftig zum Schmunzeln.
Unter die Buchautoren ist Jens Lehmann auch bereits gegangen. Sein Werk: Der Wahnsinn liegt auf dem Platz!