Ulrich, genannt Uli, Borowka gilt als einer der besten, weil härtesten Abwehrspieler aller Zeiten in der deutschen Fußball-Bundesliga. Hier schnürte er seine Fußballschuhe für Borussia Mönchengladbach und den SV Werder Bremen, für welche er in Summe insgesamt 388 Bundesligaspiele bestritt. Mit dem SV Werder wurde Uli Borowka 1988 und 1993 deutscher Fußball-Meister & in den Jahren 1991 und 1994 DFB Pokalsieger.
Spitzname Uli Borowka
In der Blütezeit der Karriere von Uli Borowka wurde der extrem zweikampfstarke und enorm schussgewaltige Verteidiger (insgesamt 19 Bundesliga – Treffer) von den gegnerischen Stürmern ehrfurchtsvoll „Eisenfuss“ oder auch die „Axt“ genannt. Trotz seiner technisch eher limitierteren Spielweise absolvierte Borowka sechs A-Länderspiele für Deutschland, auch während der Fußball-EM im eigenen Land. Vor dem WM Titelgewinn in Italien berief ihn der damalige Teamchef Franz Beckenbauer aber nicht mehr in das DFB Aufgebot.
Karriere von Uli Borowka
Seine durchaus erfolgreiche und bemerkenswerte aktive Fußballkarriere beendete Borowka im Jahre 1998, u.a. auch wegen alkoholbedingter und familiärer Probleme, weswegen er häufiger Thema in den deutschen Boulevard-Medien war. Nach einer viermonatigen stationären Entzugs-Kur konnte er erfolgreich die Abhängigkeit vom Alkoholkonsum bekämpfen. In seiner eigenen Autobiografie „Volle Pulle. Mein Doppelleben als Fußballprofi und Alkoholiker“ Uli Borowka verarbeitete der Ex-Profi seine Alkoholabhängigkeit und gründete im Anschluss einen Verein zur Suchtpräventionund -beratung. Heute ist Redner und Keynote Speaker auf Tagungen, Kongressen oder öffentlichen Diskussionsrunden.
Sprüche und Zitate von Uli Borowka
- „Ich habe jetzt ne Titanplatte im Fuß, damit es am Schienenbein des Gegenspielers besser klingelt.“
- „Auch wenn wir heute verlieren, einer von Euch kommt heute noch ins Krankenhaus“
- „Ihr seid nämlich auch die, die den Pokal gehören!“
Nach dem Pokalsieg vor den Bremer Fans am Rathausbalkon - „Ich habe am Tag einen Kasten Bier, eine Flasche Wodka, eine Flasche Whisky gesoffen“
- „Thon, komm mir heute nicht in die Quere, sonst breche ich dir beide Beine …“
- „Jeder Tag, an dem ich keinen Alkohol getrunken habe, ist für mich mehr wert, als jeder Titel, den ich gewonnen habe.“
- „Ich habe meinen Schreckens-Ruf in der Bundesliga genossen.“
- „Als wir ein Haus für die Familie bauten, sagte ich zu meiner Frau: Du, wir bauen da einen Kühlraum dran. Das ist gut für Obst und Gemüse. Als es fertig war, habe ich mich bei Hitze reingesetzt und einen Kasten Weizenbier getrunken.“
- „Gründe um zu trinken, hatte ich immer“
- „Als es ganz schlimm war, habe ich bis zur Bewusstlosigkeit gesoffen. Einen Kasten Bier, eine Pulle Wodka, eine halbe Flasche Whiskey und obendrauf noch ein paar Magenbitter. Wenn ich jetzt so darüber rede, wird mir ganz anders. Damals empfand ich das als normal. Wirklich unglaublich. Ich habe dann ein paar Mal gekotzt und dann weitergemacht.“
- „Ich schäme mich für viele Dinge in meinem Leben.“
- „Ich war damals unheimlich verpeilt. Ich wusste, wenn ich auf dem Fußballplatz nicht liefere, dann bin ich geliefert.“
Während der Zeit beim SV Werder Bremen war König Otto, Otto Rehhagel, Trainer von Uli Borowka. Wie heute übermittelt ist, hielt Rehhagel Borowka häufiger den Rücken frei, obwohl er wusste, dass sein Fehlen beim Mannschaftstraining auf seinen Alkoholkonsum zurückzuführen war.
Sehr interessant Uli Borowka in einer Diskussionsrunde bei Markus Lanz am 08.03.2017 mit Fritz von Thurn und Taxis und Co. zum Thema des nächtlichen Ausflugs mit Folgen der Suspendierung von Kevin Großkreutz beim VfB Stuttgart vor wenigen Wochen:
Ein extrem spannendes und lesenswertes Interview von Uli Borowka findet ihr hier.